8. Mai 2020, Regula Studer

Angst hinauszugehen

Bleibt die Liebe zuhause?

Jesus ist an Ostern vom Tod auferstanden. Seine Liebe ist stärker als der Tod. Es gibt keine Macht auf dieser Welt, die Gottes Liebe auslöschen könnte.

Als Auferstandener ist Jesus seinen Jüngern begegnet. Sie haben begonnen zu ahnen, dass es ein Reich der Liebe gibt, das kein Machthaber dieser Welt zerstören kann.

Dann – an Auffahrt – ist Jesus in den Himmel aufgefahren. Er sitzt zur Rechten Gottes. Er ist der König über das Reich der Liebe.

Die Jünger waren nach Auffahrt verunsichert. Sie wussten, dass Jesu Liebe stärker ist als alles. Aber nun war er nicht mehr sichtbar da. Sie waren alleine. Würden sie wie Jesus in dieser Liebe leben können? Auch wenn die Welt rund herum sie bedrohte? Sie wussten, dass sie ins Gefängnis kommen könnten, wenn jemand sie als Jesu Jünger erkennen würde. Es war gefährlich für sie in Jerusalem.

Sie versteckten sich in einem Haus. Sie machten sich gegenseitig Mut. Sie trösteten einander. Sie erinnerten sich miteinander an Jesus. Aus dem Haus heraus trauten sie sich nicht. Quarantäne vor Pfingsten.

Und dann kam Pfingsten. Gott liess den Heiligen Geist über die versammelten Jünger kommen. Er goss seine Liebe in ihre Herzen. Jetzt war nicht mehr die Frage, ob sie in der Liebe leben könnten wie Jesus. Diese Liebe war nun ihn ihnen! Sie lebten in dieser Liebe. Sie waren Feuer und Flamme. Sie hatten plötzlich Rückenwind – und ganz viel Mut. Sie standen auf; gingen raus aus dem Haus; und redeten öffentlich über Gottes Liebe. Die Situation war noch genau gleich gefährlich wie vorher. Aber sie hatten keine Angst mehr. Denn die Liebe vertreibt die Furcht.

Möge Gott seine Liebe auch in unsere Herzen ausgiessen. Dass wir aufstehen und rausgehen und Gottes Liebe weiter schenken. Dafür leben wir. Dafür sterben wir. So werden auch wir mit Jesus zusammen auferstehen und leben und lieben in Ewigkeit.

Die Liebe kennt keine Angst. Wahre Liebe vertreibt die Angst.

1. Johannes 4,18